Marina di Carrara – Viareggio – Pisa – Livorno – Cecina – Piombino – Riotorto

Weiter am Meer entlang, über lange Strecken mit Seeblick. Pause in Marina di Pietrasanta, bewacht vom Hl. Antonio. Auch hier wird nicht mit Marmor gespart. Auch für Gehsteigkanten und Bänke kommt er zum Einsatz – edel, aber kalt.

Schule mal woanders

Natürlich sind die Straßen hier auch oft zugebaut, aber meist mit schönen Villen. Betonburgen habe ich hier, über Hunderte von Kilometern am Mars Ligurio und weiter südlich, am Mare Tirreno keine gesehen.

 Pisa liegt am Weg, da waren wir 2004 schon mal. Kein Bild vom schiefen Turm … dafür vom Stadttor,

vom Innenstadttreiben

und vom Marmorkirchlein Santa Maria Della Spinna, das drüben am anderen Arno-Ufer klebt.

Der Arno kommt bekanntlich von Florenz und fließt natürlich ins Meer, wo ich wieder hin will, also immer schön an ihm entlang, vorbei an gefühlten 100.000 Yachtclubs samt Fischrestaurants und Bars bis Marina di Pisa.

Schöne Ecke hier, wo der Arno sich mit dem Mare Ligure einlässt. Espresso-Pause in der Hafenbar, wo auch eine Reliefkarte hängt, auf der sich die Steilküste hinter Livorno schon mal mit dem Finger abfahren lässt: Immer schön rauf und runter erfühlen die Fingerkuppen das Streckenprofil. Und auch die ganze Toscana, wo ich mindestens 10x soviel Zeit bräuchte … die nächste Reise hierher wird im Zickzack gehen, bin einfach begeistert und Kunst und Kultur in der hügeligen Landschaft, die Nah- und Weitblick damit vereint – da darf man zum vollen Genuss keine Steckenpläne machen – mäandieren ist angesagt, verweilen, genießen – und dann wieder die nächsten Hügel hinaufpowern und hinuntersausen …

Aber erstmal hier weiter, nach Livorno rein ist leider alternativlos viel Verkehr, vor allem mit großen LKW’s, befinden sich hier doch die die umfangsteichsten Hafenanlagen der Toskana. Der Marmor will ja auch in alle Welt verschickt sein: Dicke Autostraßen am Meer statt Radwege. Trickreiche Umfahrung diesmal nicht ausgerüstet, aber möglich mit den vorhandenen Wegen.

„Venezia Nuova“, das Viertel in Livorno in Hafennähe, mit seinen vielen Kanälen und Brückchen, wurde im 17. Jh. einst von den Medici angelegt. Immer und überall Zeugnisse in den Küsten- Flussstädten aus den Zeiten, als Wasserwege viel praktikabler waren als Landwege. Die Autos stören in den engen Gassen und lärmen in den breiten Einkaufsstraßen, so dass es mir hier nicht so recht gefällt und ich froh bin, bald wieder auf kleineren Sträßchen in Küstennähe fahren zu können.

Hinter Livorno weicht der Sandstrand der Steilküste und ein phantastisch schöner Campingplatz hoch oben mit Aussichtsterrasse bietet sich an. Stellplätze mit phantastischem Weitblick in den Abendhimmel nach Westen samt Tisch und Stuhl sind hier zu haben. Die Leute sitzen abends beim Wein unter Lichterketten, schöner als im schönsten Hotel.

Seltsam anmutend haushohe Gesteinsbrocken liegen am Meer:

Weiter entlang geht die Fahrt an der Steilküste mit viel rauf und runter, aber gut fahrbar. Parkplätze entlang der Straße und Treppen hinunter zu den Badeplätzen am Meer. Viele Badeorte sowieso.

Cappuccino-Pause – und gleich taucht noch ein halbes Dutzend Radrennfahrer auf!

Bald wird’s aber wieder flacher und bei Cecina kommen dann diese wunderbaren Pinienwälder vor der Küste. Fast 10 km hat man das Vergnügen da durchzufahren, auch über dichte Nadeldecken. Mmmhhmmm, das riecht so richtig gut, lauer Sommerwind weht dazu, schön!

Bei uns unbekannte Schilder warnen den Radfahrer:


Blick nach Osten ins Hinterland und zu den Bergen rüber

und Mineralwasser zum Selbstzapfen im nächsten Ort:

Piombino, auch da waren wir 2004, um mit unserem Tandem und zwei anderen Rädern zur Insel Elba einzuschiffen. Diesmal war ich in der Altstadt und drumherum.

Die Ringe müssten ehemals für die Pferde zum Anbinden gedacht sein, seltsam nur, dass sich oben im 1. Stock auch welche befinden…??

Die Insel Elba im Dunst, grad nur bei Gegenlicht zu fotografieren.

Bei Riotorto, kurz vor Follonica, geht die Sonne schon wieder unter und Zeit ist’s für den Campingplatz. Unter Olivenbäumen auf dem Land auf einem Bauernhof, wie es hier viele zum Campieren gibt.