Richards Bay

Donnerstag früh gings weiter nach Richards Bay. Zuvor eingekauft: Der SPAR-Laden hat, wie so vieles hier, einen Sicherheitsdienst. Den fragte ich, das Rad entschuldigend und erklärend den Laden schiebend, wegen der Bewachung meines vollbepackten Vehikels –  ja, das soll ich einfach hinter die Kassen stellen, sie passen auf, no problem…
An der Autobahnauffahrt kamen von einer Straßenhändlerin für 1 Rand (6 Cent) noch zwei dicke kurze, sehr wohlschmeckende Bananen dazu. Ich hatte den Preis falsch verstanden und sagte: ‚zu teuer‘ und bekam sie dann so billig, dass es mir fast peinlich war.
Endlose Zuckerrohrplantagen – und Laster dazu, die das Erntegut transportieren und manchmal recht nahe an mir vorbeipreschen. Die Arbeiter auf den Plantagen sieht man dann in der Pause wie sie dasitzen und an den langen Stücken des Zuckerrohres lutschen.
Auf den Autobahnen darf man hier als Radler auch fahren. Ist sicherer als auf den Landstraßen, da ein breiter Seitenstreifen vorhanden und weniger Verkehr als bei uns ist und so bin ich da mal drauf. Die Autoraserei kann dann aber schon etwas nerven.
Peter schreibt was von einer fast menschenleeren Piste nach Lesotho – der südafrikanische Grenzer habe durch Klopfen an die Scheibe geweckt werden müssen… Vielleicht wird es nach Swasiland hin auch ruhiger.
In Meerensee, dem am Meer gelegenen Vorort zu Richards Bay hielt ich dann an, um nach dem Caravan Park Ausschau zu halten, als eine ältere Dame ihren Wagen neben mir stoppte. ‚Where are you from‘ ist hier so die Standardfrage. Als sie hörte, dass ich einen Weltumradler treffen und ein Stück begleiten will, sagt sie: Oh, that was in the Newspaper … Und der Caravan-Park wäre lovely und da vorne links … Ich solle auch mein Gepäck da unbedingt einsperren und ohne es an Strand und Hafen gehen (not sure …). Am Caravan Park schaut dann alles sehr vornehm aus, drei Sterne, Hotelrezeption in Hochglanz… Schwarze Mitarbeiter, weiße Chefin, der ich natürlich auch erzählen muss, warum ich mit dem Rad da bin. Oh, bis rauf nach Sambia mit Peter Smolka, das wäre ja ganz ganz wunderwunderbar. Sie war echt voll begeistert.
Ja, hier wäre alles sicher (ich musste durch zwei hohe Metalltore hindurch, die Anlage ist mit hohen Mauern und Stacheldraht umgeben), und ich könne mein Gepäck bedenkenlos im Zelt lassen. ‚I hope it’s not too expensive‘, fragte ich vorsichtig. Wie alt ich wäre? Kostet 168 Rand (ca. 10 €)  – für 2 Nächte! Ob ich da wohl einen Spezialpreis bekommen habe?
Auf jeden Fall kann ich morgen unbeschwert den 16 km entfernten Enseleni-Naturpark und die Umgebung (See mit Krokodilen, lt. Reiseführer) besuchen.