Fahrzeuge

…um zu reisen, durch Afrika beispielsweise. Ein französisches Expeditionsfahrzeug, etwas größer, kompakter, höher als die hierzulande meist gebrauchten Pick-Ups, haben wir in Graskop gesehen. Die Franzosen sind tatsächlich auf dem Landweg von ihrem eigenen Land hierher gefahren. Es geht auch um ein mehrfaches größer und noch ein bisschen weiter. Wie wär’s mit diesem Fahrzeug hier? Es stand mir nichts dir nichts kurz vor unserer Backpacker-Hütte:

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So was kauft man heutzutage im Internet. Es ist ein umgebautes Feuerwehrauto, das da fünf Personen für ein Jahr zu ihrem „Mobile Home“ erkoren haben. Im Unterschied zu den amerikanischen Mobile Homes fährt es aber selbst. Drei schulpflichtige Kinder turnen davor auf der Wiese herum. Nanu, das Ding hat ja ein deutsches Kennzeichen! Sind die etwa … „Nein, aber wir wollen damit durch ganz Afrika zurückfahren“. Und wie kommt es hierher? “ Mit dem Schiff“ war die promte Antwort. Den Schulunterricht machen die Eltern. Jobpause  für ein Jahr voller Abenteuer! Wunderbar! Ob mich jetzt meine Kinder fragen, warum wir mit Ihnen nicht so was gemacht haben??

Am Nachmittag habe ich noch Zeit für die 20 km entfernten Debengeni Falls. Die Wasserfälle des Ramdipa River ergießen sich zwischen Urwaldslandschaft von hoch oben in ein geräumiges tiefes Felsbecken. Baden ist erlaubt, aber sehr gefährlich! Ich hab’s nicht ausprobiert.

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Jenseits davon, etwas tiefer unten, kann man auf den nunmehr flachgeneigten, nur teilweise von Wasser überfluteten Felsplatten herumspazieren und die eindrucksvolle Szenerie genießen. Wie immer hier kostet ein solcher Platz hier eine geringe Eintrittsgebühr (60 Eurocent). Dafür gibt’s viele Grillplätze auf dem weitläufigen Gelände.

Am nächsten Tag sind 125 km bis Luis Trichardt zu bewältigen, bei unbekanntem Geländeprofil. Wir starten kurz nach sieben, denn um 17 Uhr wird es ja, das ist nichts Neues, schon wieder dunkel! 10 Stunden Tageslicht nur. Nix zu machen, das ist der Preis für den angenehmen Winter hier. Es geht rauf und rauf und kaum runter, wir kommen nur langsam vorwärts. Hochrechnungen? Hhhmmm, das könnte eng werden.
Ein flotteres Stücke bis km 49 lässt hoffen und ich will Gas geben, um die 50 vollzumachen. Nix da! Schalten, schalten, schalten und zwar runter! Der Berg grinst. Er will bezwungen sein. Ha, dich hab ich gleich! Aber, immer nach der nächsten Kurve, stetig und gleichmäßig, zeigt er wo’s lang geht! Immer nochmal nach oben! Bei km 60 spielt er immer noch mit uns … Weiterfahren und Wasser trinken. Heiße Mittagssonne. Km 61! Der Berg gibt endlich auf, wir sind oben ;-))
Zur Belohnung geht’s nicht gleich steil wieder runter, sondern langsam, gemäßigt. Rollen lassen, bremsen unnötig, volle Ausnutzung der erkämpften Höhenmeter. Die kleinen Hügel dazwischen werden mit Schwung genommen, ein Fest für den Radfahrer.
Immer mehr Autofahrer hupen freundschaftlich. Wir winken lachend. Geladen haben sie hintendrauf MTBs oder Rennräder! Aha, das Race am Wochenende, von dem man uns erzählt hat. Wieder mal hält ein Polizist uns an. Die üblichen Fragen nach dem Woher und Wohin, und ob wir auch am Rennen teilnähmen?

Da überholt uns ein Auto und hält vor uns auf dem Seitenstreifen. Peter sagt: „Das nächste Interview.“
Eine freundliche Frau steigt aus, ebenso ein neugieriger Bub, ein zweiter lugt aus dem Fenster. Sie wisse einen schönen Campingplatz in Louis Trichardt, genau da wo das Rennen ist. Ob wir den kennen? Da könnten wir viele Biker treffen und uns austauschen. Das ist ein willkommener Tipp! Wir unterhalten uns ein bisschen. Dann sagt sie, hhhmmm, der Platz sei bestimmt überfüllt, wir sollen doch zu ihrem Haus kommen, just unterhalb des Campingplatzes, 5 km hinter der Stadt, den Berg rauf … bis später dann!

Klar, dass wir uns freuen! Ok, nochmal 5 zusätzliche km in Serpentinen bergauf, gerne! Da ist die Grundstückszufahrt. Wir sind da? Fast! Mehrere 100 m lange Grundstuckszufahrten auf ruppingem Boden sind hier keine Seltenheit. Und diese hier geht rauf, steil, gerade so schiebbar durch großzügige Gartenanlagen. Wie viele Quadradmeter das wohl sein mögen? Reichen 5.000 oder 10.000? Oben steht die Familie und beglückwünscht uns! Gleich ein kühles Bier für uns, oder lieber Wein? Ein großzügiges großes Haus! Reichen 300 Wohnfläche? Die ganze Familie ist da und ein Freund, der morgen das Rennradrennen fährt. Der Sohn ist am Sonntag dran: MTB für den Nachwuchs. Angeregte Gespräche am offenen Kamin, der Hausherr schenkt nach. Lasagne wartet…

Wo wir in Deutschland wohnen? Die meisten Leute, die wir gesprochen haben, kennen Frankfurt oder Düsseldorf oder so. Bayern? Mit Franken fangen wir erst gar nicht an. Da sagt Sarah: Nuremberg?! Ja klar, very near us!!
Sarah kommt jedes Jahr zur Biofach Mitte Februar! Sie ist Managerin für gesunde Produkte, die der Baobab Tree (der Affenbrotbaum) abwirft! Die Blätter werden verwertet, auch die Früchte. 200 Jahre braucht es, bis er welche trägt! Ein Naturschutzprogramm braucht es zum Erhalt dieser wunderbaren Bäume, deren es viele in der Gegend gibt.

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Wir sehen uns nächsten Februar bei mir! (Peter ist da natürlich noch unterwegs). Sarah freut sich schon auf Eisbein, Fränkische Bratwörscht, Schäuferla, die vielen Biersorten und einer schönen Wanderung dazu! Ob man im Februar Radfahren könne?? Der deutsche Winter sei doch sooooo kalt. Nun ja, kommt ein bisschen auf’s Wetter an. Kurze Strecken gehen fast immer. Bin schon gespannt!

Wir müssen am nächsten Tag weiter, erstmal noch weiter den Berg rauf, über die Soutpansberge. Oben an höchster Stelle ein Verpflegungsstand. Auch ich, obwohl kein Teilnehmer am Race, bekomme Bananen und Gummibärchen gegen ein kurzes Interview angeboten. Beifall, Winken, Weiterfahren. Die 86 km bis Musina, dem Grenzort zu Simbabwe vergehen flott wie im Flug Es ist tatsächlich ‚flat‘ , flach mit ein paar Hügeln, im Schwung zu nehmen.

Eine Backpackerlodge samt großer Küche, Schwimmingpool und Palmengarten nimmt uns auf, so schön und zum absoluten Hammerpreis von 12 € pro Nacht und Zimmer, dass wir heute noch hierbleiben zur Routenplanung, um Fotos auszutauschen und zu sichern…

Morgen geht es nach Westen in die Prärie, entlang der Grenze nach Botswana. Trinkwasser für mehrere Tage ist mitzunehmen, Essen sowieso, denn es wird kaum mal einen Laden geben. Dann nach Norden, über die Grenze nach Botswana. Mal sehen, wie es dort ist …
(Der nächste Blogbeitrag kann etwas dauern …)