bin in Nelspruit. Wo bist du?
Grüße vom Caravanpark Riverside, bis morgen, Gertrud
Hallo Peter,
bin gerade bei Bulembo über die Grenze nach SA. Die Grenzer sagten mir, ja du wärst vor ein paar Tagen auch hier drüber. Wo bist du jetzt? White River? In welcher Unterkunft?
Weiß nicht, ob ich das heute schaffe, eher nicht, dann morgen.
Weiterhin Email-Problem: Der Server beschwert sich jetzt über ein fehlendes Sicherheitszertifikat. Wird noch werden. Kommunikation über den Blog. Bis dann ;-))
Wieder online!
Bin gerade eben bei Bulembo über die Grenze und endlich kann ich meine Blogbeiträge hochladen. In Swasiland ging nicht mal das Handy, habs öfter probiert, sorry.
Bericht von der wilden Passfahrt gestern folgt, das war schon was! Heute scheint die Straße geteert zu sein und
‚one of the most scenic in South Africa‘, ein Geotrail, wie ein großes Schild verkündet…
Malolotja Nature Reserve
Hier bin ich gestern Abend, 20.5., bei Einbruch der Dunkelheit angekommen. Ich soll gleich hinter dem Parkeingangsgebäude zelten, sagt der Officer und lacht, no problem. Zahlen dann morgen, wenn es wieder richtig hell ist, beim Office weiter unten. Viel Auf und auf und auf vom Ezulwini Valley bis hinter Mbabane, der Hauptstadt Swasilands, aber nicht der größten. Nebel dann oben auf der Passstraße und eine Landschaft ein bisschen wie in den Alpen, aber grüner, runder, weiter, schon bisschen mehr als Voralpen. Runter vom Pass und noch etliche km auf und ab auf einer schönen Panoramastraße entlang des Malolotja Nature Reserve, Höhenlage 650 – 1900 m, mit den höchsten Bergen des Swasilandes. Wandertrails, auf denen man 1-7 Tage unterwegs sein kann, mit Unterkunft in 17 Bushcamps. Da hab‘ ich Lust nochmal zu kommen!
Aber morgen Abend will ich beim Krüger-Park sein, entweder in White River oder Hazyview, je nachdem wo Peter ist.
(Das Handy geht, nebenbei bemerkt, hier auch nicht, sorry.)
Mlilwane Naturreservat
Ich greife vor, es ist mittlerweile der 19.5. und Abend, kein Wlan, keine SiM-Card, kein Handy-Empfang hier, so sorry!
Die letzten zwei Tage nix geschrieben und heute gleich von heute. Hier bin ich, weil Cathi mir diesen Zeltplatz empfohlen hat. Cathi? Habe vorgestern bei ihr und Ferdi übernachtet. War nicht so geplant. Ferdi? Der ist ihr Mann und Südafrikanischer Meister im Mountainbiken, wie sie mir am Morgen erzählte, als er schon weg war. Das nächste Rennen findet hier in Swasiland am 4. Juni statt. Solange kann ich aber nicht warten, hätte ihn aber gerne mal fahren gesehen. Es gibt schon hefitige Trails hier.
Der Reihe nach? Nicht ganz, grad hab ich gut gegessen, es gab hier beste Speisen vom Buffet, einschließlich Kaffee und Tee. Wein dazu. Fein! Ich mache es mir gerade am Lagerfeuer gemütlich, Stühle stehen herum, Trommeln auch, da kommt einer und ich denke schon, ich sei hier fehl am Platz, aber nein, ich soll sitzen bleiben: Um 8 Uhr gäbe es hier Tanz. Er geht wieder, da sehe ich noch was: Direkt hinter dem Feuer, auch die mögen es wohl warm und weich, liegt friedlich eine Warzenschweinmama mit ihren drei Kleinen, die sie immer wieder ableckt.
Heute Morgen war ich hier auf dem Hippotrail, viele Nyalas, ein paar Zebras gesehen und lauter Löcher in der roten lehmigen Wand. Was oder wer wohl da drin ist? Ich gucke… Auf einmal schießt aus den Löchern ca. ein Dutzend Vögel heraus, grüne, genau wie das Blattwerk auf den Bäumen ringsum. Ein bisschen rot ist zwar auch dabei, trotzdem sieht man sie kaum, wenn sie auf den Ästen sitzen. Besser ist ein bunter Vogel hoch oben zu sehen und mit der Kamera zu erwischen:
Weiter vorne, am See, suchten Leute ein Hippo, ob ich … leider nein, aber ob sie vielleicht ein Croco. Ja, gleich da wäre eines. Aber ich sehe nichts. Wohl wieder weg. Dafür schwimmt einige Meter weiter eine Wasserschildkröte, bestimmt 30 cm lang. Aber sie sieht mich auch und taucht gleich wieder ab.
Noch weiter vorne sehe ich dann plötzlich einige Meter vor mir ein, allerdings völlig leblos scheinendes, … Krokodil! Lebt das Viech nun, oder ist es tot?? Ich warte, schaue in das mir zugewandte Auge: Es blinzelt nicht und schaut so unecht aus, wie das in Walters Gartenteich. Hhhmmm, tot oder lebendig? Eher tot? Ich mache ein Foto aus sicherer Entfernung und bleibe auch da. Es könnte mir ja den Gefallen tun und wenigstens mal blinzeln, oder?
Ich gehe weiter, der Wunsch bleibt, ein lebendiges Krokodil in freier Wildbahn zusehen, ohne gefressen zu werden, klaro!
Nachmittags fahre ich dann mit meinem Quasi-Mountainbike ohne Gepäck spazieren. Hier werden auch welche verliehen und so falle ich mal nicht weiter auf. Allerdings: Beim Abendessen kam dann wieder eine Dame auf mich zu, ich wäre doch die Frau auf dem Fahrrad, die sie unterwegs gesehen hätten… ich muss erzählen, sie staunt und wünscht mir respektvoll alles Gute.
Viel Anteilnahme und Akzeptanz, wenn es die Leute genauer erfahren haben.
Wahrscheinlich erregt frau zunächst auf so einem Tourenradesel hier ähnliches Aufsehen, wie wenn jemand auf einem Kamel durch Erlangen reiten würde…?!?
Abendstimmung gegen 17 Uhr, wie ein kleines Feuerwerk:
Kurz bevor es ganz dunkel wurde, tja, da war ich dann nochmal am See, und am roten lehmigen Kanal, der in diesen mündet, lag im Wasser … in voller Schönheit … tatsächlich plötzlich dann doch noch ein …lebendiges … Krokodil. Es blinzelte! Schnell ein Foto!
Das Viech sah dem von heute Vormittag doch etwas ähnlich. Noch ein Foto. Und dann, dann bewegte es sich auch noch richtig! Hatte es mich bemerkt? Fressen wollte es mich offenbar nicht, stattdessen drehte es bei und glitt in den See. Schnell ein Filmchen – 51 sec. lang, dann war es schon wieder weggetaucht, verschwunden, unsichtbar …
Zurück zum 16.5. zum letzten Tag vor Swasiland. Das Rad flitzte schnell, die Berge waren gut zu bezwingen, das Phongolo Naturreservat gefunden. Ich frage in einer teuer aussehenden Pongola-Lodge ohne Campingmöglichkeit nach dem Zeltplatz. Ja, in 3-4 km rechts rum. Ich fahre und fahre, kein Zeltplatz. Fahre weiter, komme schon in Golelea, dem Grenzort, der aus fast nichts als der Grenzstation besteht, an. Frage mein Navi, kostet Zeit, weiß nix. Keiner unterwegs, nur LKW-Fahrer auf dem Weg zur Grenze. Also umgedreht, den Berg wieder rauf, bei der Pongola-Lodge nochmal fragen. Die Zeit eilt, es beginnt zu dämmern. Im Park ein Schild: Park-Office, ein längeres Wegstück runter, Licht brennt. Ein hohes verschlossenes, aber nicht abgeschossenes Tor. Keine Klingel. Ich rufe. Nichts. Ich hupe! … Da kommt jemand, mit KNZ-Wildlife-Hemd. Ich frage. Ich soll mitkommen. Ob ich hier bitte mein Zelt aufschlagen darf. Es ist ja schon fast dunkel. Hhhhmmm, da kämen nachts die Elefanten. Er geht wieder ins Haus, kommt wieder, mit seiner Frau, die mich freundlich anlacht. Ich möge doch bitte hereinkommen … herrlich unkompliziert die beiden. Ich darf ins Gästezimmer, da wäre die Dusche, wenn ich Kaffee oder Tee wolle, hier ‚help yourself‘ … ob ich ein Bier mag … usw.
Ein schöner Abend, wenn nur dieses verdammte Mailer-Daemon-Problem nicht gewesen wäre … Ich probiere herum, überlege dies und das und schlage mir die halbe Nacht um die Ohren … irgendwas ist immer …
Am nächsten Morgen tausche ich mit Cathi Adressen aus – und wenn die beiden mal nach Deutschland und Erlangen kommen: Es warten Bier, Bierkeller, Wörscht und sonstwas und viele, viele Fahrräder!
Der Grenzübertritt verläuft formal problemlos, wenn auch etwas umständlich, und auf Swasi-Seite stecken fünf Grenzer und eine Frau die Köpfe zusammen und fragen mich aus. Gehört das auch noch zum Einreiseprocedere?
Ein Verhör? Darf ich nicht rein? Ach wo, blanke Neugier. Ich darf losfahren! Drinnen!
Eine fast leere M1 mit breitem Seitenstreifen macht das Radfahren zum Vergnügen. Von rechts grüßen Mosambics Berge herüber, Swasiland ist erstmal nur sehr sehr gemäßigt hügelig. Ich fliege nur so dahin. Die Berge kommen später noch, und zwar doch einigermaßen heftig. Das kleinste Kettenblatt wird fast im Dauereinsatz sein. Nach ca. 70 km muss ich mich dann entscheiden, ob ich einen Umweg fahre, um in 16 km Entfernung übernachten zu können oder geradewegs noch ?? km zum Mliliwane-Naturreservat fahre. Es sollen ja auch noch Berge kommen und die Timbutini Hills sind auch deutlich auf meiner Karte drauf.
Also anhalten, Navi fragen wie weit es dahin noch sei. Aha, fast 100 km. Nee, wird zu bald dunkel. Ich mache kurz Pause und will eine Orange schälen, da hält ein Polizeiauto neben mir. Was ich hier will, hier darf ich nicht stehen bleiben, das sei verboten. Ich stehe 10 m weg von der Straße am Beginn eines Feldweges am Straßenabzweig und bin einigermaßen erstaunt, erkläre was ich mache, dass ich aus Deutschland komme und ich leider nicht wissen kann dass man hier nicht stehen bleiben darf. Not save, sagen sie. Ob ich alleine bin?
Ich sage, wo ich übernachten will und dass ich meinen Radlerfreund treffen will. Ob das in der nächsten Unterkunft wäre. Ich nicke etwas zögernd. Da sagen sie, ich soll meine Orange essen und dann weiterfahren. Sie brausen ab.
Ich übernachte in der Lituba Lodge in einer typischen Stroh gedeckten Rundhütte. Das Hauptgebäude wird gerade neu gedeckt:
Arbeiter werfen zusammengebundene Strohbündel aufs Dach. Es geht gemächlich afrikanisch zu. Man lacht und scherzt, trinkt was ist was. Ein Arbeiter spricht mich an, die Arbeit hier wäre ja ok, but ‚ the money is so less, so less.‘ Er habe keinen guten Boss, der zahlt so wenig. Er müsse ja auch Kleidung kaufen und was zu essen. Was er denn bekomme? 500 Rand. Pro Woche? Nein, pro Monat. Er will nach Südafrika und dort arbeiten, wenn das geht.
Email Problem!
Hallo zusammen!
Erstmal heißen Dank für eure Kommentare ;-))
Komme auf den einen oder anderen noch zurück…
Schlage mich leider gerade mit einem Email-Problem herum: Gestern Abend fluteten innerhalb kurzer Zeit über 80 mailer-daimon-mails meinen Posteingang. Meldung: Unzustellbare Mail zurück an den Absender. Kann ja mal vorkommen, aber nicht in dieser Masse. Dabei ist ein Anhang, der sich nicht öffnen lässt. (Vielleicht besser so …)
Irgendwann ist mein Postfach voll und das Datenvolumen meiner Prepaid-Südafrika-SIM-Card leer.
Ich kann deshalb bis auf weiteres keine Emails mehr abrufen. (Senden ging heute Abend auch nicht, nur die mailer-daimon-mails kamen an).
Kommunikation jeder Art mit mir ist deshalb bis auf weiteres nur noch als Kommentar über diesen Blog möglich. (SMS ist teuer und das Handy selten an).
Hoffentlich hält der Blog durch! (Mails bis 16.5. ca. 18 Uhr habe ich noch bekommen).
Sonst gehts mir bestens. Schöne Fahrt heute! Wenig Verkehr auf der zweispurigen N2. Nach ca. 70 km änderte sich die Landschaft: Dann und wann Felsen und zur Rechten der kilometerlange Jozini-Stausee. Abwechlungsreiche und immer hügeliger werdende Topographie mit ein paar rasanten Abfahrten dazwischen, ein Vorgeschmack auf Swasilands Berge …
False Bay – Sodwana Bay
Am Pausentag in der Bushbaby-Lodge, 7 km vor Hluhluwe (sprich Schluschluwe) gehts zuerst zur Duma-Zulu-Lodge, einer luxuriösen Anlage mit nachgebautem Zulu-Dorf, touristisch aufbereitet. Interessiert mich weniger, ich will nur mal mit einem Krokodil auf Tuchfühlung gehen, wenn ich denn schon in der Natur keines erwische (oder umgekehrt). Ich klingle am großen hohen Sicherheitstor. Derartige Anlagen sind hier immer mit hohen Mauern und Stacheldraht gesichert, da kommt keiner rein, der nicht soll. Einfachere Anlagen, wie die Bushbaby-Lodge, genauso. Campingplätze, die eigentlich Caravan-Plätze sind, gibt es nur nebenbei, als Ergänzung zu den Lodges – die meisten, besonders die luxuriösen, haben keinen.
Eine Dame mittleren Alters, wohl eine Zulu, empfängt mich. Ja, der Croc-Pak wäre da drüben, mein Rad soll ich hier abstellen. Wo ich denn übernachte? Und woher und wohin? ‚Where is your car?‘ Ich erkläre… Sie hebt mahnend den Finger: ‚That’s not good!‘ Ich erzähle was vom Radfahren in Deutschland. Interessiert hört sie zu. Hhhmm, eine Stadt, in der fast jeder ein Fahrrad hat, in der es offenbar tausende von Fahrrädern gibt und eigene Wege für Fahrräder sind eine absolut fremde Welt für sie! Dann fragt sie: ‚Where is your husband?‘ … Ich bekomme dann, warum auch immer, einen reduzierten Eintrittspreis und bestaune bunte Vögel, Klapperschlangen (die eine klappert wirklich rasant und richtet sich drohend auf), grüne Mambas, Anakondas … Krokodile aller Art: ein großer Alligator, kleinere einheimische Arten. Sie liegen faul in der Sonne und wenn sie nicht ab und zu blinzeln würden, könnte man sie für ausgestopft halten.
Auch Nachwuchs gibts, süß die Kleinen, oder?
Weiter gehts zur False Bay. Auf den Trails bekommt man angeblich Impalas, Nyalas, Wasserböcke u.a. zu Gesicht.
Auf dem Hinweg, ich biege um die Ecke, stehen in eingezäuntem Gebiet plötzlich mindestens ein Dutzend Giraffen neben mir. Bin ich in einem Film gelandet? Vor Aufregung zoome ich gleich noch näher ran und vergesse ein Foto von allen zu machen. So viele haben wir nicht mal auf der Safari-Tour letzten Montag gesehen.
Im Park selbst erwische ich dann einen Trail, der fast nur durch den Wald führt. Kaum Tiere zu sehen. Vogelgeschrei. Oben wischen gelbbauchige immer schnell wieder weg, könnten Gelbbauchammer sein. Länger laufe ich dann, ohne etwas zu sehen. Ein paar Rotdukker huschen dann vorüber. Da, da vorne etwas ganz Großes! Mit gedrehten Hörnen, ein Kudu? Imposant! Dann führt der Weg an den Rand der False Bay. Trocken, kein Wasser drin, wohl jahreszeitbedingt. Aber so schöne Abendstimmung. Und Ruhe, habe die Welt für mich allein. Weit schweift der Blick übers Land. Es wird schon dunkel, ich muss zurückfahren.
Wieder m Camp angekommen, habe ich gar keine Zeit meinen Rucksack im Zelt abzulegen, duschen würde ich auch gerne. Meine Nachbarn, ein sehr nettes Paar aus Durban, das umherreist (natürlich auf die übliche Art mit großem Wohnmobil, Vorzelt, Küche, Kühlschrank Gefriergerät etc.) bittet mich zu sich, ob ich ein Glas Wein mag, was ich mache … am Ende tauschen wir Adressen aus, ich verspreche mal zu schreiben (der Blog ist auf Deutsch, das können sie nicht). Ob ich eine Wurst mag? Es kommt eine Bratwurst, bestimmt so groß wie 3 Fränkische oder 9 Nürnberger, wohlschmeckend (ob die auf dem Fränkischen Bratworschtgipfel eine Chance hätte? eine bekommen sollte sie schon, oder?) Sie geben mir noch was mit für die Tour, sind etwas besorgt. Wir umarmen uns, ich verspreche vorsichtig zu sein.
Im Zelt beschließe ich, anstatt der N2, die landschaftlich schönere Strecke über die Sodwana-Bay zu fahren, denn es gibt von da offensichtlich eine Querverbindung rüber nach Golea, dem Grenzort zu Swasiland. Gut 100 km heute zu fahren, kein Problem, es geht flott voran auf der leicht hügeligen Stecke. Nach gut 50 km ein Schild: Willkommen im Wetland-Park. Und dahinter noch ein Schild… hhhmmm, nun habe ich bei der Streckenwahl schon drauf geachtet, dass der Campingplatz außerhalb des Naturparkes ist, bzw. gleich an dessen Rand. Warum? Weil man durch die Parks meistens nicht mit dem Rad durch darf, wegen der wilden Tiere. 10 km gehts aber hier alternativlos durch – und hinter dem Willkommen-Schild kommt auch gleich eines, das mit nicht gefällt: Für Fußgänger und Radfahrer verboten. Ich mache erstmal Brotzeit. Einige Radfahrer fahren vorbei, Leute laufen rum. Also was denn nun. Die Polizei fährt vorbei, würdigt mich eines kurzen Blickes – und fährt weiter. Also kann ich fahren, oder nicht?
Ich steige aufs Rad und bin noch keine drei Minuten unterwegs. Ein Bus hält, ein junges Mädchen ist schon Fahrgast. Wo ich hin will? Ich soll einsteigen, sagt der Fahrer. Ok. Aber am Ende vom Park will ich wieder raus. Wir fahren. Unterwegs nur Kühe, auch auf der Straße. Parkende. Ich bitte drum, rausgelassen zu werden. Es wäre zu weit für mich, ich muss noch weiter mitfahren. An der nächsten Haltestelle steigt jemand zu. Ich sage, ich treffe mich hier mit meinem Freund. Ok, dann darf ich aussteigen!
Auf dem Weg zur Sodawana-Bay Samstagsachmittagsbetrieb. Ferienorte, in denen offenbar am Abend der Bär, oder was auch immer, steppt. Die Leute lachen und winken. Bald bin ich im Naturpark, zahle einen geringen Eintritt für 2 Tage und Nächte und melde mich beim innenliegenden Campingplatz, der der größte der südlichen Hemisphäre sein soll, an. Hunderte von Plätzen, Sicherheitsdienst, aber kaum ein Mensch da, dafür viele putzige Erdmännchen:
Wo sind die Leute denn alle? Top-Duschgebäude neben meinem Platz. Sind wohl alle im Ferienort. Man darf nämlich im Naturpark keinen Alkohol trinken. Allgegenwärtige Polizei!
Am nächsten Morgen, es ist noch dunkel, regnet es heftig! Regnet es hier immer sonntags?? Ich denke an St. Lucia…
Aber es blitzt nur noch ein bisschen, dann hört der Guss wieder schon wieder auf. Die Sandwege sind aber teils Wasserwege und so lese ich nochmal nach, wegen meiner geplanten Fahrtroute nach Swasiland rüber. Was die Karte nicht verraten hat: anscheinend nicht nur Schotter, sondern auch Sandpiste. Nee, das riskiere ich nicht. Um 12 Uhr fahre ich zurück.
Wunderschöner Vormittag am Strand, Spaziergang zum Leuchtturm; Ausläufer des Korallenriffs zu sehen, zu erahnen. Große Tauchbasis. Immer wieder fahren Boote mit einem Dutzend Tauchern los. Beobachtungsposten vom urigen Imbissstand bei Filterkaffee (ein große French-Press voll, mehr als ein halber Liter).
Aber Achtung: Wer was essen will: Ein Affe turnt auf dem Dach herum und lauert auf Beute! Ein kleiner Junge heult, der Affe schielt nach seiner Wurst. Schließlich lässt sie die Mutter einpacken und steckt sie in den Rucksack. Die beiden Burschen hinter mir drohen dem Tier mit einer Luxusgummischleuder, größer als eine Männerhand.
Erschöpfte Tauchnixen tauchen auf und kaufen Chips. Einer übt Hüftkreisen mit einem Hulahoop-Reifen mit Gewicht dran, wohl zweckentfremdet…
Hier kann mans auch aushalten, aber ich komme pünktlich los und muss auf dem Rückweg nochmal durch die Radfahrverbotszone. Ich fahre rein und schon nach einer Minute hält ein würdig aussehender älterer Herr: Er will mir helfen, er fährt mich da durch. Ich erzähle gleich, wo ich wieder raus will, weil da mein Freund mich erwarte.
Ok, er hält wie vereinbart, will unbedingt noch beim Radbeladen helfen und hält das Rad fest. Geld will er keines, nimmt die 50 Rand dann aber doch dankbar an.
Bald bin ich wieder bei Hluhluwe und frage in der Sandy-Lodge, was es kostet. Eigentlich 80 Rand, dann nur 60, denn ich hab nur ein Zelt, mangels Wechselgeld sind dann 50 ok (ca. 3 €).
Jeder Stellplatz hat hier, wie fast überall im Land, einen gemauerten Grill und Stromanschluss.
Wunderschönes Grasland umzäunt, mit Bäumen, Vogel- und Baumlehrpfad, gemähten Laufwegen, riesig, bestimmt größer als der Röthelheimpark samt Naturschutzgebiet. Roter Sandboden als Zeltunterlage Traumhaft ruhig hier, nur ‚Dschungelmusik‘ von Vögeln und anderen Tieren…
Muss jetzt zusammenpacken und los. Kann sein, dass einige Tage nichts kommt, da in Swailand WLAN mau ist und die SIM-Karte nicht geht.
Wieder bestes Winterwetter. Die Wintertage sind hier schöner, als die besten Sommertage bei uns.
Auf gehts nach Golela, der Grenze zu Swasiland!
Sodawana Bay
Einen Zacken dahin fahre ich heute. Nochmal ans Meer wenn es denn ohne Auto zu erreichen ist. Gestern False Bay und unterwegs so viele Giraffen gesehen, dass ich mir wie im Film vorkam. Bericht und Bild später, muss weg: Über 100 km zu fahren, ein Teil Schotterstraße…
Bushbaby Lodge
Gestern Morgen hab ich mich, nach fünf Nächten, von St. Lucia und vom Indischen Ozean losgerissen. Ich muss ja auch mal weiterfahren. Doch der Reihe nach.
Vorgestern lockte ein Schild an einem Hotel: Frühstück 7-10 Uhr, 70 Rand (4,20€). Kann man ja mal ausprobieren. Afrikanisches Ambiente. Es gibt Croissants, Muffins, Müsli und sehr guten Kaffee. Eines von vier warmen Gerichten dazu, für mich gemischtes Omelett mit Pilzen etc. Keiner da außer mir. Dafür ist die Bedienung zu zweit:
Ob sie mehr Kinder habe, frage ich sie. „Ouw, I’m the Granny“ lacht sie.
Danach gut gesättigt (ich esse tatsächlich bis abends um 5 Uhr nichts mehr) nun endlich klären, wo „the River Mouth“ nun ist. Vom Südende von Lucia marschiere ich zunächst über einen Trail am Ufer des Flusses. Ein Grab mit einem jungen Mädchen drin (so steht es geschrieben) warnt eindringlich zu nahe an das Ufer heranzukommen …
Ok! Ein hölzerner Steg, der schon angelegte Beachway führt schließlich ins Mündungsgebiet und zum Strand. Der breite Fluß löst sich hier wirklich in mehrere Arme und kleine Seen auf und versandet. Baustelle! Eine lange dicke Rohrleitung wird gerade ins Meer gelegt.
Unterwegs endlich einen neugierigen Krebs erwischt, der nicht gleich wieder in seinem Loch verschwindet.
Lang am Stand entlang, dann am Südende von St. Lucia.
Abends zum Abschied von hier noch einen Night Drive gebucht. Um 20 Uhr gehts los. 11 Leute im Jeep sind gespannt. Die Tiere laufen tatsächlich nicht erschreckt weg, wie man denken könnte, ja sie scheinen das laute Auto, das heftig über die holprigen Tracks ruckelt, gar nicht zu bemerken. Auch nicht den starken Scheinwerfer. Wie in Zeitlupe bewegen sie sich durch die Nacht. Rote Dukker, Zebras, Büffel, Impalas … Zebras z.B. müssen 16 Stunden am Tag fressen, da reicht der Tag nicht …
Ein Stopp: Der Ranger steigt aus und holt ein kleines grünes Etwas von einem Blatt, kaum zu sehen, erst als es auf dem Finger sitzt:
Ein Chamäleon!
Beeindruckend auch der Sternenhimmel. Hier sieht man die Milchstraße. Ist der große ‚Fleck‘ der Andromedanebel? Mehr Ahnung müsste man haben, oder seine Kinder dabei haben …
Ein Foto hab ich versucht, die hellsten Sterne sind zu sehen (erstaunlich, was diese kleine Kamera leistet):
Am nächsten Tag gehts zuerst 28 km Stichstraße von St. Lucia wieder zurück, zur N2, der einzigen Direktverbindung nach Norden, also der Sonne entgegen ?. Sonne, angenehm kühler Wind, wenig Verkehr – so macht das Fahren Spaß. Auf der N2 muss ich dann nur eine gute Stunde fahren, auch ist sie hier nur zweispurig und es ist kaum Verkehr. Dann geht nach rechts eine Parallelstrecke ab, entlang der Eisenbahn. Zunächst geteert, verwandelt sie sich dann in eine Schotterpiste. Hier zählt jeder km doppelt. Einfachste afrikanische Dörfer, die lachenden und winkenden, manchmal erstaunt guckenden Leute (a woman! alone! on a bike!) gehen zu Fuß, aber die wenigen Autos rasen und wirbeln derart Staub auf, dass ich stehen bleiben und mich zur Seite drehe um nicht alles in die Augen zu bekommen. Es geht über eine Eisenbahnbrücke – ich gucke hinunter:
Flussidylle!
Die nächsten km sind dann ein einziges auf und ab: Hügel an Hügel, rauf runter rauf, im kleinsten Gang.
Zwei Autos mit Riesenanhänger tauchen auf: Große Wahlkampf-Plakate hängen hier auf der ungeteerten Nebenstrecke nicht in den Orten, man sieht überhaupt keinerlei Werbung hier unterwegs, sondern werden mit tatütata durch die Dörfer gefahren.
Endlich wirds wieder ebener und ich bin in Bushlands und bald in der Bushbaby Lodge: http://www.bushbabylodge.co.za. Wunderschöner Campingplatz, auch Hütten zu haben, Swimmingpool, Küche, Kühlschrank, gute Duschen nach mitteleuropäischem Standard. Der Besitzer ist Holländer, ist seit 9 Jahren hier und hat sich das aufgebaut.
Im angrenzenden, nachts beleuchteten Wildgehege grüßen die grasenden Zebras beim Schlafengehen herüber.
Das wäre auch mal was für einen längeren Urlaub. Ich bleibe einen Tag und fahre zum False Bay hinüber, verbunden mit dem großen Lake St. Lucia.
The River Mouth
… wo ist sie denn, die Flussmündung??
Schöne übersichtliche, graphisch ansprechende Karten, wie der informativ scheinende Faltplan, für 10 Rand (60 Cent) am Bhawaganzi-Gate erstanden, können schon mal in die Irre führen, also aufpassen!
Das mit dem bewaffneten Guide war auch ein bisschen ein Missverständnis: Den braucht man nicht hier, sondern wenn man mit dem Auto zum Cape Vidal fährt und auf dieser 33 km langen Autofahrstrecke – geht nicht anders, wegen der Tiere – aussteigen möchte, um bestimmte Trails zu begehen.
Aber ich habe gefragt und schon steht einer vor mir, der mich dann auf dem Trail herumführt, der hier startet.
Schon interessant: Er kennt die ganzen Tierspuren, weiß, in welchem Erdloch welches Tier verborgen ist, die Pflanzen, die Landschaft… Der Wasserbüffel hat tatsächlich große Wassermassen in seinen Pobacken gespeichert. Immer wieder gucken wir durchs Fernglas.
Aber über den Zaun zum Fluss hinunter zu den Krokodilen will er nicht. Muss ich mir halt die Viecher doch im Croc-Center angucken.
Am Strand laufe ich dann allein zurück. Am Südende von St. Lucia gibt es einen weiteren schönen self-guided-trail. Da will ich hin. Außerdem kommt man dann zum St. Lucia-Fluss, der den St. Lucia-Lake mit dem Meer verbindet. Also auf zum River-Mouth, zur Flussmündung. Hier haben sich auch ganz besondere Pflanzen angesiedelt, denn Salz und Süßwasser mischen sich in dem Delta.
Also ganz einfach am Strand entlang. auf der Karte ist die Flussmündung drauf, schön breit, nicht zu übersehen. Da kommt man bestimmt nicht zu Fuß ohne Brücke drüber, der Strand ist unterbrochen, weshalb man auch nicht zu Fuß nach Maphelane, einem weiteren Naturreservat mit Wildernesstrails, durchkommt. Maphelane ist auf dem Landweg von hier nur mit ca. 80km (!) Umweg zu erreichen, über eine lange Sandpiste. Soweit die Infos der Karte.
Denkste! Ich laufe einfach zu bis mir der Fluss den Weg versperrt. Schön isses hier, wenig Leute, Traumstrand, Korallen soll es weiter vorne geben, ein paar Angler sind da:
Und auch wieder die lustig laufenden Krebse, die immer schnell verschwinden, wenn man sie fotografieren will.
Zahlreiche Löcher … ah da guckt ein neugieriger Flusskrebs raus, aber er verschwindet schnell wieder.
Schön isses hier! Aber wo ist der Fluss? Ich trabe noch ein Stück vor, steige auf eine der hohen Dünen hier, nix zu sehen, nur Küstenwald. Nun muss ich aber doch mal mein Tablett fragen, wo ich bin … viel viel viel zu weit!!! Da fehlt gar nimmer viel zum Cape St. Lucia. Also zurück. Häuschen am Hang, der kein Hang, sondern die höchste bewachsene Düne in der Gegend ist. Also da wird’s wohl zum Fluss gehen. Ich laufe landeinwärts.
Wild und schön hier, aber kein Fluss, wohl versteckt, wo versteckt? Ich laufe und schaue, gehe durch ein Gate, das in einer Stunde schließt. Und da ein Schild mit einem Ortsnamen: Maphelane!! ???
Na sowas. Rüber gekommen, obwohl das laut Karte ganz und gar nicht geht! Flussmündung weg? Im Land versandet? Noch umschauen hier?
Besser nicht. Wenn das Gate schließt, komme ich heute nimmer nach St. Lucia zurück …