Safari

Um 5 Uhr früh wird man hier abgeholt. Im offenen Allrad-Jeep sitzen schon ein südafrikanisches Paar aus der Nähe von Durban und – 3 Deutsche, jüngere Leute. Erwartungsvoll gehts zum Hluhluwe iMfolozi Wildschutzpark etwa 1000 km² groß, ungefähr doppelte Bodenseegröße. Das Gebiet liegt zwischen zwei Flüssen und bietet den Tieren besonders nahrhaftes Grasland. Der Regen peitscht noch an die heruntergelassenen durchsichtigen Plastikplanen, es tropft durchs Dach, aber der guten Laune tuts keinen Abbruch.
Kurz nach sechs sind wir am Parkeingang, der Plastikschutz wird hochgerollt, es wird heller, die Spannung steigt. Schon nach wenigen Minuten der erste Stopp.

image

Da isser schon, der erste Elefant. Neben seinen vier dicken Beinen hat er noch zwei dünnere Geräte runterhängen. Beeindruckend. Langsam und majestätisch schreitet er von dannen.
Oh, we’re lucky, ruft das südafrikanische Paar entzückt. Amazing, wonderful, nice, the are so lovely …   Die Südafrikanerin hinter mir ist vollauf begeistert. Wir haben echt Glück. So viel wie heute sieht man normalerweise nicht, hängt wohl auch mit dem Regen zusammen. Der Regen ist gut, sagen sie.

Ein kleiner Bilderbogen:

image

image

image

image

image

image

image

Noch mehr Bilder gibts daheim.
Muss jetzt los, zu den Trails von St. Lucia. Bin eher spät dran. Ab 6 Uhr kann man in den Park rein. Da es um 18 Uhr  stockrappelnacht ist, hat sich der Tag weit nach vorne verschoben.  Ob ich beim Bhangazi Tor noch einen bewaffneten Guide bekomme?

Es gießt und gießt

seit heute Vormittag ununterbrochen und außergewöhnlich. Im Hostel haben sie Decken am Boden ausgelegt, damit die Wassermassen aufgesaugt werden und nix in die Zimmer läuft. Ob das reicht, weiß ich nicht, denn ich hab das Glück, dass zu meinem Zimmer zwei Stufen hochführen. Vormittags viel länger als geplant im netten Café verbracht und mit spendiertem Wlan-Password Tourplanung betrieben, Zeitungsartikel gelesen, etwas mit den Leuten dort unterhalten und Wildernesstrail und Croco-Park sein gelassen.
Hippo-Croco-Bootstour fand trotzdem statt, die Leute fandens arg kalt und haben trotz ihrer Jacken gefroren. Ich nicht, denn es war wie warmer Sommerregen und der Wind nicht so schlimm. Fühlte sich bisschen an wie warme Tropenluft. Aber die Afrikaner sind halt was anderes gewohnt. Die St. Petersburger hätten sicher nicht mal im Miniröckchen und leichtem Top gefroren.
Krokodil sahen wir nur eines aus der Ferne, aber an die Hippos sind wir nahe rangekommen, beeindruckend, auch das Geschnaube der Riesenrösser.

image

Die beeindruckenden Stoßzähne durften wir mal in den Händen halten: sind überraschend schwer …

image

Morgen früh um 5.00 Uhr Abfahrt zur Safari. Ob wir die Big Five (Löwe, Leopard, Büffel, Nashorn, Elefant) alle erwischen? Wohl kaum, da gehört auch Glück dazu. Mal sehen …

St. Lucia

Kleiner Ferienort mit großem Programm!
Gestern Morgen, als ich in Richards Bay aus dem Zelt kroch, war es recht feucht. Ein kleiner Frosch verwechselte das Zelt mit einem Blatt.

image

Auf gehts nach St. Lucia. Unterwegs viele Stände mit Bananen, aber auch geschälten Miniananas, gut und frisch, mmmhmm.
Es geht weiterhin an Eukalyptussteckerlaswald vorbei, Monokulturen, auch für die Gartenmöbel vom OBI. Und an Lastern, die diese zu Sägemühlen transportieren.
Aber die Autobahn N2 ist diesmal alternativlos. Breiter Seitenstreifen, viel besser als auf der Landstraße. Den ganzen Tag vielleicht drei andere Radfahrer gesehen. Einer fuhr in Gegenrichtung, anscheinend auch erlaubt, denn die Polizei reagierte nicht drauf. Die paar Radler waren schwarze Afrikaner, Nichtautobesitzer, die sonst mit den zahlreichen Minibussen fahren. Die Leute stehen überall am Straßenrand, die Busse fahren dauernd, schnell und billig.
Vor Mtubatuba wieder die zahlreichen Vorortsiedlungen mit Hühnern und Ziegen etc.. Kühe weiden oder werden umhergetrieben. Die Polizei gibt schon mal Geleitschutz, wenn sich eine auf die Autobahn verirrt.
Von Mtubatuba (typisch diese Silben-Wiederholung) führt eine Stichstraße nach St.Lucia: 28 km, die man wieder zurück muss. Das Straßennetz ist nicht wie bei uns, es ist gar kein Netz, zumindest außerhalb der großen Ortschaften, sondern ein Strang mit Abzweigungen.
Warnschilder gibts ja viele, aber auf diesem, 3 km vor St. Lucia, steht: Beware of the Hippos!!

image

image

Vor dem Ort stehen dann einige Touristen auf der Brücke und gucken in den Fluss, der gar kein Fluss ist, sondern der Abfluss des Lake St. Lucia: Tatsächlich, die Hippos baden und rangeln miteinander.  Ab und zu reißt einer sein gewaltiges Maul auf.

Nachts sollen sie angeblich mitten durch den Ort auf der Hauptstraße spazieren gehen. Warnschilder!
Safaris werden hier auch angeboten: 1 Tag mit Frühstück – man wird um 5 Uhr früh abgeholt – und Lunch für knapp 60€ zu haben, möchte ich morgen machen und werde gleich was buchen.
Das Fahrrad samt Gepäck ist in meinem Zimmer und am Bett angehängt. Da sollte es auch bleiben! Lauter junge Mädels hier im billigen Hostel (ca. 6,50 € pro Nacht), schon recht stilistisch hier, aber natürich nicht das allervornehmste. Großer Palmengarten! Schön!

image

 

Enseleni-Naturreservat

Von hier, Richards Bay, sind es ca. 16 km dahin. Tagesausflug. Für 20 Rand (1,20 €) bekommt man noch ein gutes Infoheft. Rings herum schaut es mit Zuckerrohrplantagen und Eukalyptussteckerlaswald doch recht gleichförmig aus. Im Park, man bedenke es ist hier Winter, weht laue Spätsommerluft, trocken und warm. Hügeliges Grasland, Wald und Fluss lassen erahnen, wie abwechslungsreich die Gegend früher einmal gewesen sein muss.
Große und kleine Schmetterlinge, Libellen und seltsam anmutende Insekten schwirren umher. Ein Riesenvogel taucht plötzlich auf, der Rote Dukker ist hier scheu und verschwindet gleich wieder. Aber man muss Geduld haben, ganze Herden ziehen nicht herum, es ist auch nicht wie im Tiergarten oder im Film: nur dann und wann taucht ein einzelnes Tier auf. Aber die schöne Landschaft und der warme südliche Wind sind schon allein ein Genuss. Auch bin ich ganz allein unterwegs und hab auf den beiden Trails, zusammen ca. 10 km, keine Menschenseele getroffen.
Da! Drüben am Hang, weit weg, das sind doch Zebras, zwei, nein drei, die da friedlich grasen. Vorsichtig gehe ich immer näher ran. Sie bleiben da, gucken her, werden fotografiert, grasen weiter… Der Pfad, den man nicht verlassen soll, biegt jetzt leider von ihnen weg und führt in den Wald. Ich gehe weiter, und plötzlich kracht und knackt es neben mir… da sind sie, zum Anfassen nah, aber ich weiche etwas erschrocken zurück. Noch drei Fotos, dann sind sie wieder weg.
Im Fluss soll es Krokodile geben. Und Hippos. Aber da hatte ich kein Glück. Vielleicht in St. Lucia, wo es morgen hingeht.

image

image

zum Anfassen nah

Noch ein paar Impressionen:

image

image

image

image

Roter Dukker

 

Modefarbe, oder?

Nachtrag zum Umlalzzi-Naturreseravat. Aber das war nur der zweitbeste Affe, den ich da erwischte.
Der Oberaffe, der über dem türkisblauen Teil noch ein tiefrosanes zur Schau stellte, ließ sich nicht von hinten verewigen…

image

Richards Bay

Donnerstag früh gings weiter nach Richards Bay. Zuvor eingekauft: Der SPAR-Laden hat, wie so vieles hier, einen Sicherheitsdienst. Den fragte ich, das Rad entschuldigend und erklärend den Laden schiebend, wegen der Bewachung meines vollbepackten Vehikels –  ja, das soll ich einfach hinter die Kassen stellen, sie passen auf, no problem…
An der Autobahnauffahrt kamen von einer Straßenhändlerin für 1 Rand (6 Cent) noch zwei dicke kurze, sehr wohlschmeckende Bananen dazu. Ich hatte den Preis falsch verstanden und sagte: ‚zu teuer‘ und bekam sie dann so billig, dass es mir fast peinlich war.
Endlose Zuckerrohrplantagen – und Laster dazu, die das Erntegut transportieren und manchmal recht nahe an mir vorbeipreschen. Die Arbeiter auf den Plantagen sieht man dann in der Pause wie sie dasitzen und an den langen Stücken des Zuckerrohres lutschen.
Auf den Autobahnen darf man hier als Radler auch fahren. Ist sicherer als auf den Landstraßen, da ein breiter Seitenstreifen vorhanden und weniger Verkehr als bei uns ist und so bin ich da mal drauf. Die Autoraserei kann dann aber schon etwas nerven.
Peter schreibt was von einer fast menschenleeren Piste nach Lesotho – der südafrikanische Grenzer habe durch Klopfen an die Scheibe geweckt werden müssen… Vielleicht wird es nach Swasiland hin auch ruhiger.
In Meerensee, dem am Meer gelegenen Vorort zu Richards Bay hielt ich dann an, um nach dem Caravan Park Ausschau zu halten, als eine ältere Dame ihren Wagen neben mir stoppte. ‚Where are you from‘ ist hier so die Standardfrage. Als sie hörte, dass ich einen Weltumradler treffen und ein Stück begleiten will, sagt sie: Oh, that was in the Newspaper … Und der Caravan-Park wäre lovely und da vorne links … Ich solle auch mein Gepäck da unbedingt einsperren und ohne es an Strand und Hafen gehen (not sure …). Am Caravan Park schaut dann alles sehr vornehm aus, drei Sterne, Hotelrezeption in Hochglanz… Schwarze Mitarbeiter, weiße Chefin, der ich natürlich auch erzählen muss, warum ich mit dem Rad da bin. Oh, bis rauf nach Sambia mit Peter Smolka, das wäre ja ganz ganz wunderwunderbar. Sie war echt voll begeistert.
Ja, hier wäre alles sicher (ich musste durch zwei hohe Metalltore hindurch, die Anlage ist mit hohen Mauern und Stacheldraht umgeben), und ich könne mein Gepäck bedenkenlos im Zelt lassen. ‚I hope it’s not too expensive‘, fragte ich vorsichtig. Wie alt ich wäre? Kostet 168 Rand (ca. 10 €)  – für 2 Nächte! Ob ich da wohl einen Spezialpreis bekommen habe?
Auf jeden Fall kann ich morgen unbeschwert den 16 km entfernten Enseleni-Naturpark und die Umgebung (See mit Krokodilen, lt. Reiseführer) besuchen.

3.Mai

Bin gestern nun doch nicht bis Richards Bay gefahren. Vorher kam nämlich Mtunzini, wo es zum Umlalazi Nature Reserve runter geht, einem Naturreservat, bei dem man entweder 2€ Eintritt zahlt oder für ca. 21-24€ campen kann, was ich gemacht habe.
Schon nach ein paar Metern standen drei Zebras in der Sonne. Impalas (?) gucken ein wenigen scheu, laufen aber nicht weg. Affeneltern lausten gerade ihre Kinder und stellten sich schön brav zum Familienfoto auf, als sie mich mit der Kamera bemerkten.
Heute Morgen waren wieder zahlreichen Affen oben auf den hohen Palmen und Bananen- und andern Stauden da. Am Boden rannte einer davon und zeigte sein Hinterteil in voller Pracht- ich übertreibe nicht, es war wirklich so – leuchtend türkisblaue Hoden und darüber war alles bonbonrosa… zu schnell war er weg zum Fotografieren.
Hier gibts auch die letzten Mangroven-Wäldchen, auf einem Lehrpfad mit Stegen zum Durchspazieren.

image

Gestern Nachmittag schickte mich ein angeblich 4 km langer schmaler Auf- und Abtrail durch den geschützten Küstenwald entlang der Umulalazi-Lagune zur Flussmündung am Meer. Immer wieder huschte irgendwas weg, seltsame Vogelschreie waren zu hören, aber kaum was von den Tieren zu sehen. Ungewohnt große Schmetterlinge tanzten in den Wiesen der Lichtungen.
Aber der Pfad zog sich in die Länge. Es war schon nach 16.30 Uhr, die Sonne stand schon recht tief. Hier ist sie um 17.00 Uhr weg und um 17.30 sieht man kaum noch was. Also gut, ein kleiner Dauerlauf, wo doch die Gegend zum schnell rennen zu schade ist. Da endlich, da vorne rauschte das Meer. Indischer Ozean pur, lange einsame Sandstrände, kein Mensch zu sehen. Faszinierend. Große Wellen spülten Strandgut hin und her, aber Hallo, da bewegt sich doch noch was: Krebse! So frisch sehen sie aus: rosa Popo und Scheren zum Anbeißen 😉 Immer wieder laufen sie – nein – nicht aus dem Wasser heraus, sondern hinein. Die Wellen bringen sie wieder an Land. Fotografieren geht aber schwer, denn wenn man sich ihnen nähert, verschwinden sie wieder, eingegraben. Noch kilometerlang trabe ich am Strand. Ein einsames Pärchen mit Fernglas ist auch unterwegs. Wunderbare Abendstimmung. In völliger Dunkelheit bin ich glücklich wieder am Camp.
Noch ein bisschen umschauen jetzt, dann entscheiden, ob ich heute oder morgen weiterfahre.
Habe Zeit, denn Peter kämpft sich noch über Lesothos Berge. Er fährt die für ihn kürzere Strecke durchs Landesinnere. In Swasiland, oder spätestens beim Krüger Nationalpark treffen sich unsere Strecken und wir.

(Wollte gerade neuste Fotos mitschicken, das was reingerutscht ist, ist ein altes vom ersten Tag bei Tongaat – muss noch schauen… sorry, bin noch etwas ungeübt…  Liefere Fotos noch nach, muss gucken, wo die sind. Ich schicks jetzt mal ab, sonst dauerts noch länger…)

Fahre heute zu Richards Bay

Gestern früh auf dem Campingplatz zum Kaffee eingeladen worden, samt Sandwich und Plätzchen. Nette Gespräche und Tipps. Optimales Radfahrwetter. Viel rauf und runter auf der R102. Später nach Möglichkeit mehr.

1. Mai

Endlich wieder Radfahren! Bin ca. 40 km oberhalb von Durban auf einem wunderschönen Campingplatz, mit Meerblick vom Zelt aus, gelandet. Wunderbar warmes Wasser, meterhohe Wellen – Indischer Ozean pur!
Nachdem ich gestern endlich gut in Durban gelandet bin und das Fahrrad nach einer Probefahrt einwandfrei funktionierte, war es bereits dunkel, denn es dämmert hier schon gegen 17.30 Uhr und ab 18.00 Uhr ist es zappenduster. So beschloss ich, eine weitere Nacht am Flughafen zu verbringen. Es war aber recht komfortabel, denn ich wurde vom Sicherheitsdienst gefragt … Dann brachte man mich in den Raum für allein reisende Kinder, wo ich, immer gut bewacht, auf dem großen Sofa schlafen durfte.
Südafrikanische hügelige Landschaft, laue Luft, Palmen, Bananenstauden, Zuckerrohrplantaschen, Markt in Tongaat: Viel Typisches gesehen heute, auch an einer Barackensiedlung vorbeigekommen: Viel Winken und Hallo. Auffallend viele schneeweiß gekleidete Afrikanerinnen!?! Klar, es war Sonntag.
Sogar ein paar Affen turnten in den Bäumen herum.
Kontrastprogramm dann in den Ferienorten an der Küste, große Villen, Supermärkte, naja, viele Urlauber, denn morgen ist auch noch Feiertag.
Ich warte auf Nachricht von Peter, damit wir einen Treffpunkt ausmachen können.
(Hab leider wenig Saft im Nexus, deshalb ohne Foto)

Kapstadt

Immerhin schon mit dem Tafelberg gefrühstückt. Um 1.55 Uhr hier gelandet. Erst sollte der Anschlussflug nochmal extra bezahlt werden… leicht verzweifelt… 2 h später mit einer anderen Mitarbeiterin ging das Umbuchen dann doch. Um 15.00 Uhr soll der Durban-Flieger abheben.